Sonntag, 11. Oktober 2015

Von Hinterwald über Brisbane zurück nach Darwin

"The Rock" - unser Pub in der Pampa

Nach sieben Wochen als Barkeeper in Mitchell und einer Woche in Brisbane bin ich nun wieder im tropischen-heißen Darwin. Die Zeit hinter der Bar im Outback-Pub war ok, auf Dauer aber ziemlich eintönig. Man sieht von wenig Durchreisenden abgesehen immer die gleichen Locals, führt immer die gleichen Gespräche und hat beinahe immer den gleichen Tagesablauf. Abgesehen vom Pendeln zwischen Verkauf im Bottlestore und zapfen von Bier hinter der Bar, später abends zusammen "kochen" in der Hotelküche und diversen Trinkgelagen bei Hausparties, oder im eigenen Pub, ist wenig passiert und so ging die Zeit buchstäblich ins Land.

Zu den Leuten auf dem Land muss man sagen, dass viele von ihnen ziemlich ungebildet und auch ungehobelt sind, was aber nicht heißt, dass wir keine interessanten Leute dort getroffen haben. Skurrile Personen wie "Bobby Incredible", ein ungarisch-stämmiger Mittsechziger,
der seit Jahren mit seinem Bus und angehängter Kindereisenbahn durch das Land zieht, um auf allen möglichen Rummelveranstaltungen halt zu machen, über Gavin, einen der Wenigen, die erkannt haben, dass es eine Welt außerhalb der Einöde Queenslands gibt und deshalb kürzlich nach Schweden gegangen ist, oder Gus, der beinahe täglich vormittags mit seinem Tablet am Tresen Station machte und das hoteleigene WiFi zum Pornogucken nutzte, oder John, der Manager vom Nachbarpub, der einfach unglaublich herzlich war und obendrein viel zu erzählen hatte, weil er auch schon viel rum gekommen ist. Alles in allem rückblickend eine gute Erfahrung.

Nach 49 Tagen war es Zeit adé zu sagen und so zog ich mit Felix und Dimitri, meinen neuen Backpackerkollegen, schließlich weiter nach Brisbane.
Sicher eine der schönsten Städte an der Ostküste, sehr sauber und trotz seiner Größe mit fußläufigen Wegen. Ein Kulturtrip war es gerade nicht, eher eine ausgedehnte Pub- und Clubtour, aber etwas Sightseeing gab es dann doch. Die Stadt bietet einen echt sehenswerten Mix aus Moderne und "alten" Gebäuden und hat eine hohe Lebensqualität. Nachtleben und die Gesellschaft anderer junger Backpacker haben wir genossen, nachdem wir zuvor von der Zivilisation nicht viel mitbekommen konnten.

Nun bin ich also, wie eingangs erwähnt, wieder in Darwin, wo wir eigentlich nur zwecks Farmarbeit hergeflogen sind, was sich leider als Rohrkrepierer entpuppt hat. Arbeiten tun wir inzwischen trotzdem alle, nur eben anders, als gedacht. Egal, scheiß auf Farmarbeit in tropischer Sonne, solange das Geld stimmt. Etwas ärgerlich ist es dennoch, denn 0815-Jobs hinter dem Tresen, oder im Autohaus hätten wir auch in Brisbane bekommen können. Aber jede Medaille hat ja bekanntlich zwei Seiten, denn ohne meine Rückkehr nach Darwin hätte ich eine ganz besondere Person vermutlich nie getroffen. Mal schauen, wie sich die kommenden Wochen so entwickeln und wohin und vor allem mit wem die Reise weitergeht.
To be continued...
Skyline Brisbane
Shisha-Abend im Szeneviertel

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